Konzession fürs Spa- und Wellnessglück:
Ein Weg, der kein leichter war…
Warm sind sie, gefühlt fast ein wenig weich. Und das, obwohl sie aus Marmor oder Stein sind: Die Wärmeliegen eines Tepidariums. Tepidus ist römisch und bedeutet „lauwarm“. Viel mehr wusste Herr Lucian Senior vor 25 Jahren auch nicht über diese Art von Sauna. Was er allerdings wusste: dass sie sehr gesund ist. „Der Vater von meinem Mann Thomas baute das erste Tepidarium Österreichs, hier im Haus bei uns in Oberlech. Das war eine echte Sensation damals, das können Sie mir glauben“, erzählt Hannelore Lucian. „Sein Wissen hatte er aus vielen alten Büchern, die er alle gelesen hat. Was steckt hinter der ganzen Sache, wie wirkt ein Tepidarium? Er war wirklich fasziniert. Hat sich mit Handwerkern und Wissenschaftlern getroffen, sich komplett auf diese Welt eingelassen. Und schließlich eines gebaut“.
Ein Richtungswechsel der vieles veränderte
Wellness & Spa - das war zur damaligen Zeit nur den Wenigsten ein Begriff. Nicht so für Hannelore und Thomas Lucian. Sich was Gutes tun mit Genuss - das war die Vision, die die beiden Gastgeber des heutigen Burg Vital Resort für ihre Gäste hatten. „Wir spürten, dass wir unser damaliges Konzept verändern wollten. Hin zu mehr Natürlichkeit, zur Natur, zum Gesundsein und zu authentischem Genuss“, erinnern sich die gelernte Touristikerin und der Sommelier zurück. „Wir waren damals noch ein kleines Haus, eine Frühstückspension, wenn man so will. Unsere Möglichkeiten dadurch beschränkt, auch die räumlichen. Trotzdem hatten wir schon einen Kosmetik- und Massage-Raum, ein Schwimmbad und das Tepidarium. „Die Voraussetzungen und Zeichen, wenn man so will, stimmten also“, lacht die fünffache Mutter. Und zwar für einen Richtungswechsel, der veränderte. „Alles nicht, aber vieles. Geblieben sind das Normale, das Bodenständige, das Gemütliche bei uns. Geblieben sind unsere Werte und Überzeugungen, unsere Liebe zur Natur. Wir sind wir selbst geblieben, das ist es“.
Trennung für Zusammenführung: Das Vital-Konzept entsteht
Was allerdings hinzugekommen ist: Das Vital-Konzept mit den drei Säulen Kochen, Sport und Therapie. Von der Idee bis zur Umsetzung mussten allerdings noch einige Hürden genommen werden, vor allem eine grundsätzliche:

„Wie zum Beispiel eine Konzession dafür“, erinnert sich Hannelore Lucian zurück. „Zwar hatten wir schon einen kleinen Kosmetik- und Wellnessbereich, die Konzession dafür aber geliehen, da wir ursprünglich ein reiner Gastronomiebetrieb mit Übernachtungsmöglichkeit waren“. Aber die umtriebige Perfektionistin wollte zukünftig selbst die Fäden in die Hand nehmen. „Ich wusste, da geht noch viel mehr, man kann das besser machen. Nur wusste ich nicht, wie“. Was dann folgte, war monatelanges Lernen und eine Reise, die bis heute andauert. Obwohl Hannelore Lucian schon zwei kleine Kinder hatte, ging sie mit 30 nochmals zur Schule. Und zwar nach Graz, als ausserordentliche Schülerin. „Zwischen den Saisonen lernte ich dort alles über Kosmetik, Fusspflege und Massage, mein Mann kam mich mit den Kindern besuchen. Das war hart, das muss ich zugeben. So lange getrennt von der Familie, wieder die Schulbank drücken, wieder von vorne anfangen. Aber: Ich habe es durchgezogen, sogar noch die Meisterkonzessionsprüfungen gemacht. Obwohl ich am Ende schon mit unserem dritten Kind hochschwanger war und mich eine Freundin im Auto hinten liegend zur Prüfung gefahren hat“, lacht Frau Lucian heute.